Allgemein
Die Essfeige (Ficus carica) ist ein wärmeliebender, laubabwerfender Strauch oder kleiner Baum aus der Familie der Maulbeergewächse. Sie stammt ursprünglich aus dem Mittelmeerraum und Vorderasien, wird heute aber in vielen warmen Regionen der Welt kultiviert. Die Pflanze erreicht eine Höhe von bis zu fünf Metern und zeichnet sich durch ihre großen, tief gelappten, rauen Blätter aus, die eine markante, fast tropisch wirkende Silhouette bilden.
Besonders bekannt ist die Essfeige für ihre süßen, birnenförmigen Früchte, die in grüner, violetter oder brauner Farbe heranreifen können. Botanisch gesehen handelt es sich bei der Frucht um eine sogenannte Scheinfrucht, die im Inneren unzählige kleine Samen enthält. Die Früchte reifen meist im Spätsommer bis Herbst und sind nicht nur roh ein Genuss, sondern eignen sich auch hervorragend zum Trocknen, Einkochen oder für die Verarbeitung zu Marmelade.
Neben ihrem kulinarischen Wert besitzt die Essfeige auch eine lange kulturelle und symbolische Bedeutung. Sie galt in vielen alten Kulturen als Zeichen der Fruchtbarkeit, des Überflusses und der Weisheit. Auch heute noch erfreut sie sich großer Beliebtheit als dekorative und zugleich nützliche Pflanze im Garten oder auf der Terrasse.
Pflege als Bonsai
Die Feige bevorzugt einen sonnigen und windgeschützten Standort. Sie kann in nahezu allen Größen und Stilarten gestaltet werden – lediglich die Literatenform ist weniger geeignet. Während der Sommermonate sollte sie reichlich gegossen werden, wobei eine erhöhte Luftfeuchtigkeit durch regelmäßiges Übersprühen unterstützend wirkt. In der Wachstumszeit, die von März bis September reicht, empfiehlt sich eine wöchentliche Düngung mit speziellem Bonsaidünger. Im Winter hingegen sollte auf Düngung verzichtet werden.
Der Rückschnitt erfolgt, sobald sich drei bis vier neue Blätter gebildet haben. Dann sollte man den Neuaustrieb auf ein bis zwei Blätter kürzen. Durch regelmäßiges Schneiden treibt der Ficus bevorzugt aus altem Holz erneut aus. Für eine feinere Verzweigung kann im Sommer ein vollständiger Blattschnitt vorgenommen werden, besonders bei kräftigen Pflanzen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass stärkere Äste manchmal nicht erneut austreiben und eintrocknen können.
Das Drahten ist jederzeit möglich, allerdings sollte man vorsichtig sein, da der Draht sehr schnell einwächst. Ein Umtopfen ist alle zwei Jahre im Frühjahr sinnvoll. Für jüngere Feigen empfiehlt sich gute Bonsaierde, bei älteren Bäumen kann ein Drittel Akadamaerde beigemischt werden.
Wachstumsstörungen sind bisher keine bekannt. Beim Pflanzenschutz ist vor allem auf Schildläuse zu achten. Die Überwinterung sollte bei Mindesttemperaturen von 0 °C erfolgen, weshalb sich die Pflanze besonders gut als Zimmerbonsai eignet.